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Die Klassengesellschaft

Ungelesener BeitragVerfasst: 12. 4. 06. 12:42
von georgriedel
Um es vorweg zu sagen, ich bin nicht betroffen, ich bitte auch, es soll sich niemand auf die Hühneraugen getreten fühlen, aber ein paar Gedanken zu den Ori-Klassen und Sonstigem muß ich eben mal ausbreiten (bei dem heutigen Sauwetter hab´ ich eh nichts Besseres vor.)

Wer fährt wo? Wer gehört wohin? Aufsteiger – Absteiger – Profi – Experte – Fortgeschrittene – Anfänger – Neulinge – Schnupperer mein lieber Scholli da wird einem ja ganz schwindlig.

Und dann noch der Streit (meist hinterher): der dürfte doch gar nicht oder hätte doch gar nicht gedurft, wie kommt der dazu in dieser oder jener Klasse undsoweiterundsofort. Protest! Protest!!

Da fragt man sich doch schon für was der ganze Sch.... ´tschuldigung, der Aufwand eigentlich soll. Oder? In anderen Landesteilen diskutiert man dann noch unter welchen Umständen der Auf- oder Abstieg aus oder in jene Klasse nun sein muß oder nicht.

Ich sage da nur, mich überzeugt dieses Klassenunwesen (in der Form) hinten und vorne nicht, sollte man sich nicht mal was Besseres einfallen lassen? Braucht man diese Klassenunterschiede überhaupt?

Übrigens „Deutsche Meisterschaft“. Im Orisport haben wir ja auch eine wie man lesen kann. Aber hat das im Ernst was mit Deutschland zu tun wenn sich da 3 oder 4 Teams darum streiten?

Dann noch die Begriffe „Amateur und Profi“. Also Ballack ist Fußball-Profi und Nick Heidfeld bestimmt ein Motorsport-Profi, aber hat schon mal jemand als Ori-Profi seinen Lebensunterhalt verdient? Ich kenne jedenfalls niemand. 8)

Re: Die Klassengesellschaft

Ungelesener BeitragVerfasst: 12. 4. 06. 15:11
von Peter Trunner
Hallo Georg,

das Problem mit dem Auf- und Absteigen haben wir im Ori-Südwestpokal (OSWP) im Griff.
Nachdem einige zu früh in die A-Klasse eingeteilt wurden (Gründungszeit) kam es zu zwei Rückstufungen. Im OSWP steigt nur der Sieger der B-Klasse in die A-Klasse auf. Eine normale Rückstufung ist nicht vorgesehen, warum auch?
Die B-Klasse soll den Einsteigern einen sportlichfairen Wettkampf unter gleichstarken Konkurrenten ermöglichen. Das Team, welches aus diesem „Kampf“ als Sieger hervor geht ist stark genug um im Kampf gegen „Keller, Müller, Baumgartner, Kopp, Trunner und Co.“ zu bestehen! (Nichtaufgelistete bitte ich um Verzeihung)
Um zu siegen bedarf es Übung, Übung, Übung!
Wer nicht übt und trainiert kann nicht siegen, es sei den die „Alten“ sterben weg. Dazu bedarf es allerdings etwas Geduld.
Ich habe einige Leute im Bekanntenkreis die früher (wirklich früher) schon mal recht gut Ori gefahren sind. Diesen rate ich immer: „Wenn ihr wieder mal ne Meisterschaft fahren wollt, startet ruhig in der B-Klasse. Der OSWP hat erstklassige B-Fahrer mit viel Übung die leider den Klassensieg des OSWP noch nicht geschafft haben. Die zeigen den ganz alten Hasen schon wo sie hin gehören. Nach einer Saison ist alles wieder in geordneten Bahnen.“
Die, die nur mal zum Spaß wieder reinschauen müssen sich die Klasseneinteilung besser überlegen. Es ist ärgerlich für Alle (Fahrtleiter, Sportkameraden und den Starter selbst) wenn man immer nur einmal im Jahr auftaucht und dann bei den Anfängern fährt und gewinnt.
Ich habe mir das Applaudieren bei bestimmten Teams schon abgewönnt und hoffe das sich das durchsetzt.
Machen kann man dagegen nichts, denn das Regelwerk gibt den Leuten Recht. Und das Regelwerk so weit aufzublähen, das man alle Einzelfälle damit abdeckt halte ich für (oft praktizierten) Schwachsinn.
Im aktuellen Fall beobachte ich natürlich gespannt wie es weiter geht.
Kriegt der OSWP ein neues Ori-Team?
Gewinnt dieses neue Team die B-Klasse 2006?
Wenn das neue Team die Saison 2006 gewinnt und aufsteigt, kommen es 2007 wieder?
Alles sehr spannend, wirklich.
Und wenn es so kommt freue ich mich für den OSWP!

Peter Trunner, Punktwart des OSWP

Re: Die Klassengesellschaft

Ungelesener BeitragVerfasst: 13. 4. 06. 20:22
von georgriedel
Peter Trunner hat geschrieben:Im aktuellen Fall beobachte ich natürlich gespannt wie es weiter geht.
Kriegt der OSWP ein neues Ori-Team?
Gewinnt dieses neue Team die B-Klasse 2006?
Wenn das neue Team die Saison 2006 gewinnt und aufsteigt, kommen es 2007 wieder?
Alles sehr spannend, wirklich.
Und wenn es so kommt freue ich mich für den OSWP!


Werter Peter T.

Ich gebe ja gerne zu, daß ich für dieses Ori-Klassenproblem auch keine vernünftige Lösung anzubieten habe. Es war nicht nur der aktuelle Anlaß, schon immer habe ich diese Klasseneinteilung nach Qualität nicht sehr überzeugend gefunden. Bestimmt gut gemeint, aber in der Praxis schwer zu definieren. Wie sich zeigte, steckt ja gerade hier der Teufel im Detail. Doch andere Kriterien zeigen wieder andere Macken, so ist das Ideal halt meist doch ein Kompromiß.

Re: Die Klassengesellschaft

Ungelesener BeitragVerfasst: 20. 4. 06. 21:59
von Frankenstein
Zum Thema Klasseneinteilung ist hier ja schon manches gesagt. Wenn man sich den Terminkalender hier auf der Homepage anschaut, gibt es ja die vielfältigsten Ideen.

Bei Veranstaltungen im Norden sogar vier bzw. fünf Klassen. Wenn man bedenkt, dass bei den Veranstaltungen im Südwesten so manches Team schon bei 2 Klassen nicht weiß, wo es eigentlich hätte nennen sollen, dann müssen die dort entweder eine passgenaue Definition in der Ausschreibung stehen haben oder ihre Schäfchen sehr gut kennen.

Interessant finde ich auch die Idee einer Klasse für Frauen. Die Trennung der Geschlechter in Sportarten, bei denen es um Muskelkraft geht, kann man wegen der nachweislich geringeren Muskelmasse ja nachvollziehen. Aber im Orientierungssport kommt es statt auf Muskeln eher auf die Gehinmasse an. Oder sieht der Veranstalter bei der holden Weiblichkeit hier auch ein Handicap?

Über die unsägliche Klassenbezeichnung 'Profis' ist ja hier schon deutliches geschrieben worden. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Meine persönliche Meinung ist, auf Klassenwertungen zu verzichten, sondern innerhalb einer Gesamtwertung eine Sonderwertung für Nachwuchsteams mit großzügiger Pokalvergabe vorzusehen. Dies setzt natürlich voraus, dass es eine gemeinsame Aufgabenstellung gibt.

Als Begründung hierzu folgendes: Es ist nachvollziehbar, dass man den Nachwuchsfahrern durch die Sonderwertung einen Anreiz auf den Gewinn eines Pokals gibt und innerhalb einer Pokalserie auch die Möglichkeit, sich mit seinesgleichen zu messen. Was gibt es aber durch Ausschreibung einer eigenen Klasse für Fortgeschrittene für einen Grund, die erfahrenen Teams von den Nachwuchsteams abzusondern. Gerade das schafft doch den Anreiz für den Nachwuchs, wenn man merkt, dass man sowohl bei der Veranstaltung bzw. durch konstantes Punkten in der Pokalserie den einen ader anderen alten Hasen hinter sich gelassen hat.

In dem Moment, wo aber unterschiedliche Bordbücher ausgegeben werden, ist aber die Erstellung einer Gesamtwertung hinfällig und man nimmt den Nachwuchsfahren die Chance, sich mit den Spezialisten zu messen und damit Erfolgserlebnisse zu verzeichnen. Gemeinsames Bordbuch heißt natürlich für den Veranstalter, seine Aufgabestellung so zu wählen, dass ein Nachwuchsteam bei Fehlern nicht komplett den Faden verliert, sondern nur die eine oder andere Kontrolle ausläßt. Aber das läßt sich mit Sicherheit bewerkstelligen. Wenn Hilfen wie z.B. die helfende Hand auch im Bordbuch der Spezialisten wären, so stelle ich mal in den Raum, würde das deren Strafpunktkonto nicht wesentlich reduzieren.

Ungelesener BeitragVerfasst: 21. 4. 06. 0:19
von Kuinke
Ich wmuss mich auch mal melden :)

Erstmal zum Vorredner und der Frauenklasse. Wer sagt, das die Frauenklasse gebraucht wird, weil die Frauen schlechter sind? Schon mal daran gedacht, das die Männer auch mal wieder 1. sein wollen und deswegen die Frauen auslagern? ;-)

Ansonsten bin ich dafür 2 oder 3 Klassen in der Meisterschaft zu haben. Dabei sollte aber jede Klasse eine andere Aufgabenstellung haben. Dann fahren die Fahrer ganz automatisch in der Klasse wo sie reingehört. In der "Profiklasse" wird keiner Fahren, der dem nicht gewachsen ist und nicht über die 2. Aufgabe hinaus kommt. In der Fortgeschrittenen Klasse (Oder wie immer man sie nennt) wird kein Profi fahren, weil er sich einfach langweilt. Die 3. Klasse sollte eine reine Schnupperklasse sein für Teams, die das erste mal mitfahren und sich das mal anschauen wollen.

Die Aufgaben der 3. Klasse sollten nur aus Chinesen und einfachen Skizzen bestehen.

Die Aufgaben der 1. und 2. Klasse müssen sich nicht komplett unterscheiden. Es kann sogar die selbe Fahrstrecke sein, aber in der Klasse 2 iwird das finden der Lösung dann einfacher gemacht. Eine Überlappung ist eindeutiger oder ein Pfeil ist länger und somit der kürzere Weg eindeutiger.

Die Aufgaben sind gut gestellt worden, wenn in den Klassen 1 und 2 der Beste jewals 1 Fehler gemacht hat. So können die besten auch noch was lernen und niemand musste sich langweilen.

Carsten

Ungelesener BeitragVerfasst: 28. 4. 06. 20:51
von Peter Trunner
Kuinke hat geschrieben:
Die Aufgaben der 3. Klasse sollten nur aus Chinesen und einfachen Skizzen bestehen.



Hey, Chinesen sind Gift für Anfänger!!!!
Diese werden nach Örtlichkeit gefahren. Mit einem Fehler und danach viel gutem Willen kommst du mir einem Chinesen bis zur polnischen Grenze, aber niemehr ins Ziel!
Einfache Skizzen sind okay. Da kannst du nur die eine oder andere Ecke auslassen.

Gruß Peter

Ungelesener BeitragVerfasst: 28. 4. 06. 21:15
von michl
ein paar Chinesen kann man schon einbauen,
wenns nicht zuviele direkt hintereinander sind, und beim nicht lösen max. 2 Fehler sind, ist das auch für absolute Anfänger zu schaffen.
und wenn nicht, gehts mit der nächsten Skizze weiter

mein Vorstand ist der Meinung, durchnummerierte Pfeile von Start bis Ziel
ein paar mal werden kürzere Wege übersehen, oder die Haken am Pfeilanfang

Michl

Klasseneinteilung

Ungelesener BeitragVerfasst: 30. 4. 06. 11:00
von Peter Trunner
Ja, ich hab da noch ne Idee zu der Klasseneinteilung.
Jeder startet in seiner eigenen Klasse. Das heist 18 Starter = 18 Klassen. So kann jeder den gewünschten Erfolg (Klassensieg) mit nach hause nehmen. Im Gesamten und mit der Preisvergabe macht man das wie Früher beim Slalom (oder noch heute?), dass schwachbelegte Klassen mit der nächst höheren zusammen gelegt werden.
Das Problem mit dem Auf- und Absteigen wäre auch gelöst!

Ihr merkt, ich bin vom Urlaub zurück. Jetzt geht es mit Hochdruck an die 7te kleine Camel Trophy.

Re: Die Klassengesellschaft

Ungelesener BeitragVerfasst: 26. 5. 06. 22:41
von Peter Trunner
Fallensteller hat geschrieben: Wenn Hilfen wie z.B. die helfende Hand auch im Bordbuch der Spezialisten wären, so stelle ich mal in den Raum, würde das deren Strafpunktkonto nicht wesentlich reduzieren.

Doch schon, keiner würde mehr eine Überlappung übersehen!
Ich denke zur Zeit angespannt über eine Lösung nach, aber so richtig gute Sachen fallen mir gerade nicht ein.
Aber es sind ja noch über hundert Tage.

Gruß Peter